Darmstadt Bessungen
Der älteste Stadtteil in Darmstadt, Bessungen, ist beliebt bei Jung und Alt und das auch nicht ohne Grund. Südlich der Stadtmitte von Darmstadt mit hübschen Cafés wie dem Godot, liegt der Stadtteil Bessungen. Zahlreiche, herrschaftliche Villen aus den 1920iger Jahren geben Bessungen sein Gesicht. Das beliebte Paulusviertel sowie monumentale Bauten wie die Orangerie sind Magnet für Wohnungssuchende. Der hübsche Jagdhof und Kavaleriehaus aus dem 18. Jahrhundert lädt zum Flanieren ein.
Alt-Bessungen wird als der älteste Stadtteil von Darmstadt gesehen und vermutlich wurde Bessungen bereits im 5. Jahrhundert gegründet. Besonders hervorzuheben ist die um 1720 erbaute Orangerie, wo einst unter anderem die kälteempfindlichen Pflanzen überwintern durften. Der Architekt Louis Remy de la Fosse hatte das Schlösschen unter Landgraf Ernst Ludwig entworfen, das 1719-21 gebaut wurde. Die repräsentative, Risalit gegliederte Orangenbaumherberge hat stattliche elf Achsen und einen nach Süden geöffneten, zweifach-geschossigen, Saal, der von eingeschossigen Räumen umgeben ist. Das Orangerie Gebäude wird heute für Konzerte und Tagungen genutzt. In einem Nebengebäude befindet sich ein Restaurant.
Der Garten selbst wurde von einem kurpfälzischen Hofgärtner gestaltet und zeigt sich als symmetrischer Barockgarten, mit den typischen Achsen und es fehlt auch nicht an Alleen sowie Brunnen mit Fontänen. Nördlich schließt ein Sandsteintor zum einstigen Marktpalais den Orangerie Garten ab. Man findet auch einen Seerosenteich, eine Sonnenuhr und einen Lesegarten. Eine weitere Rarität ist der Jüdische Friedhof von Bessungen, der ab 1680 entstanden ist und nicht zerstört wurde. Der Jüdische Friedhof zählt zu den besterhaltenen Anlagen dieser Art in Deutschland. Etwa 1.800 Grabsteine haben sich erhalten, darunter ist der Älteste von 1714 mit dem Namen Kaila Löw. Das Portal zum jüdischen Teil entstand im ägyptisierenden Stil 1863.Zwischen der Orangerie und den Friedhöfen liegt die Liebfrauenkirche. Die katholische Kirche ist eine dreischiffige Basilika, die 1937 in dieser Form geweiht wurde. Der 28m hohe Glockenturm steht separat der Liebfrauenkirche, die aus naturbelassenen Trachyt- und Muschelkalksteinen gebaut wurde.Westlich der Orangerie findet sich die Bessunger Kirche der Evangelisch-gläubigen. Eine erste Bessunger Kirche wurde bereits im 7./8. Jahrhundert bekannt und urkundlich erwähnt wurde eine 1002.
Ein weiteres historisches Kleinod für Bessunger Besucher ist das Jazzinstitut Darmstadt. Das weltweit anerkannte Forschungs- und Informationszentrum zu Jazz ist im Kavaliershaus des Bessunger Jagdhofs zu finden. „Little Walter“, heißt die überlebensgroße Bronzestatue, die an den Blues-Harp-Spieler Marion Walter Jacobs (1930-1968) erinnert. Alle zwei Jahre findet das Darmstädter Jazzforum statt und im Gewölbekeller des Jazzinstituts kann man auch Konzerte besuchen.
Nördlich, an der Heidelberger Straße und zwischen der Hermann- und Niederstraße, liegt in Alt-Bessungen der Prinz-Emil-Garten mit Teich und einem chinesischen Pavillon, Spielplätzen und dem Prinz-Emil-Schlösschen. Das Prinz-Emil-Schlösschen entstand 1775-79 im Auftrag von Friedrich Karl von Moser (Wissenschaftler, Publizist und Politiker). 1772 wurde bereits in seinem Auftrag der Park im englischen Stil angelegt. Er erfuhr einige Wandlungen bis hin zu einem Bürgerpark. Heute gehört der Prinz-Emil-Garten der Stadt.
Zu Bessungen gehört auch das Paulusviertel, das Ende des 19. Anfang des 20. Jahrhunderts entstand und noch einige hübsche Villen und Bauten aus dieser Zeit zeigt. Das Paulusviertel liegt zwischen dem Herdweg, der Nieder-Ramstädter-, Martin- und Jahnstraße. Inmitten ist der Paulusplatz mit einer Parklandschaft und dem angrenzenden langgestreckten Gebäude der ehemaligen Landeshypothekenbank. Doch noch auffälliger ist die evangelische Pauluskirche, auf welche der Blick fällt. Sie wurde 1907 eingeweiht. Sie wurde im Stil der Reformarchitektur von Friedrich Pützer entworfen.
Südlich der Jahnstraße ist in Bessungen das kleine Eichen- und Akazienwäldchen als Naherholungsgebiet und Naturdenkmal erwähnenswert. Westlich vom Paulusplatz in Richtung Zentrum ist ein weiterer Park, der Wolfskehlsche Park auf dem sogenannten Galgenberg von Bessungen. Der Park gehörte zu einer Gründerzeitvilla der Familie Wolfskehl. Die Villa wurde durch den Zweiten Weltkrieg zerstört. Von den Bauten beim Park blieb das Teehäuschen im Biedermeierstil erhalten, das 1820 gebaut wurde. Der Wolfskehlsche Park zeigt sich mit altem Baumbestand.
Absolut erwähnenswert ist noch der Bessunger Leuchtturm, der am Café Godot seinen Platz gefunden hat und schon eine Unzahl von Kindern als Spielgerät diente. Das reizvolle an Bessungen, sind die vielen kleinen Geschäfte, Kaffees und seine zentrale Lage. Ähnlich wie in einem Dorf trifft man sich immer wieder und das gibt einem das heimelige Gefühl. Klar, dass sich das tolle Wohngefühl auch auf die Immobilienpreise niedergeschlagen hat. Wohnraum ist knapp und teuer. Ein beliebtes Ausflugsziel bei den Bessungern ist die Ludwigshöhe mit Ludwigsturm und Ludwigsklause.
Das war ein kleiner Einblick über Bessungen lieber Leser – bis bald
Ihre Anka Labitzke und Marion Schramm
Enthält Auszüge aus Wikipedia