Es ist Montag, der Sommer ist da und wir befinden uns in der traumhaften Kulisse des Jagdschloss Kranichstein. Heute treffen wir den sympathischen Kniggetrainer Michael Mayer, der uns die spannende Lebensgeschichte seines Großvaters erzählt. Ein Leben, wie es im Buche stehen könnte!
Gespannt lauschen wir den Erzählungen von Michael Mayer. Als gelernter Friseurmeister im väterlichen Geschäft ging Josef Mayer zuächst nach Wien und Budapest, um sein Handwerk zu intensivieren. Unter großen Entbehrungen führte der Weg daraufhin nach Fiume, Triest und Karlsbad. Weitere Stationen seiner Laufbahn waren Mailand, Genua, Nizza, Paris und London. Mit reicher Fach-und Sprachkenntnis kehrte der Friseurmeister 1904 nach Karlsbad zurück. Dort übernahm er ein kleines Friseurgeschäft. Schnell wuchs das Unternehmen heran. Aus zwei Herrenbedienungsplätzen wurde ein stattlicher Damensalon mit 5 Angestellten.
1908 wurde Josef Mayer auf das Dauerwellverfahren von Karl Ludwig Nessler aufmerksam und bald darauf war der Apparat in seinem Geschäft als einer der ersten auf dem Kontinent, der noch damals aus zwei Heizpatronen (stromlos) bestand. Als Haarexperte und hervorragender Kenner der künstlichen Haarkrause, beschäftigte ihn von Anfang an der Gedanke, der Dauerwelle eine natürliche Form zu geben.
Die Idee im Kopf, das Ziel vor Augen.
Im Jahre 1923 gelang es endlich, das Problem zu lösen, das ihn 15 Jahre beschäftigte! Anfang 1924 wurde der erste Dauerwellapparat für die Flachwicklung nach Josef Mayers Idee fertiggestellt, der beim Verbandstag der deutschen Friseure Böhmens im Juli 1924 in Aussig hätte vorgeführt werden sollen. Die Fülle der Veranstaltungen ließ aber keine Zeit über für die Erfindung Josef Mayers und so kam es, daß auf Vorschlag des Hoffriseurs Eduard Werner, Dresden, der Bundestag der Haarformer im Oktober 1924 ausersehen wurde.
Die Karriere Josef Mayers erblühte in Karlsbad, wo sich der sprachgewandte Erfinder zunächst eine kleine Werkstatt anmietete. Er tüftelte, forschte und testete – mit Erfolg! Bei der klassischen Methode zur damaligen Zeit, benötigte der Friseur fast 6 Stunden bis die Lockenpracht erstrahlte. Das Gerät von Josef Mayer verkürzte diesen Prozess auf 1,5 Stunden. Eine bahnbrechende Erfindung, die nicht nur preisgünstiger, sondern auch Kopfhautschonender war.
Die Firma des Friseurmeistes wuchs mit der „Mayer-Realistic“ Dauerwelle zu einem Weltunternehmen heran. Dank seiner Sprachgewandtheit reiste Josef Mayer problemlos um den Globus. Der Friseurmeister sprach sieben Sprachen und galt als äußerst beliebter Unternehmer, besonders in den USA. Er wurde mit internationalen Preisen ausgezeichnet und sogar eine Straße in Cicinnatti (Ohio) wurde nach seiner Firma Realistic Avenue genannt. Die Wirren des Zweiten Weltkrieges gingen leider auch an Josef Mayer nicht spurlos vorbei. 1946 wurde der Unternehmer ausgesiedelt und fand sein zweites Zuhause in Darmstadt. Doch Josef Mayer war weiterhin bis zu seinem Tode im Jahre 1952 einer unter den Top-Friseuren in der ganzen Welt zu sehen.



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Als Kooperationspartner des Hotels Jagdschloss Kranichstein veranstaltet Kniggetrainer Michael Mayer regelmäßige Business-Etikette-Trainings.
„Gute Umgangsformen machen im Business den Unterschied!“
Michael Mayer ist Vorstandsmitglied der Deutschen Knigge-Gesellschaft e.V.