Das Lincolnviertel in Darmstadt entwickelt sich
Das Lincolnviertel in Darmstadt entwickelt sich zu einem lebendigen und nachhaltigen Stadtteil, der durch innovative Mobilitätskonzepte, gemeinschaftliches Wohnen und kulturelle Vielfalt besticht. Die aktuellen Projekte und Veranstaltungen tragen dazu bei, das Viertel für seine Bewohner noch lebenswerter zu gestalten.
Seit 2014 entwickelt sich die Lincoln-Siedlung zu einem modernen, klimafreundlichen Wohnquartier mit dem Ziel, Platz für rund 5.000 Menschen zu bieten. Der Fokus liegt auf nachhaltiger Mobilität, sozialer Vielfalt und gemeinschaftlichem Wohnen. Ehemals von der US-Armee genutzt, befindet sich das Viertel seit dem Abzug der Truppen 2008 in einem umfassenden Transformationsprozess.
Ein Hauch von Frühling liegt in der Luft, als ich durch die Straßen des neuen Quartiers gehe. Hier entsteht der endlich ersehnte neue Wohnraum. Es wird immer noch viel gebaut aber ein Ende der Baumaßnahmen ist in Sicht. An diesem Morgen sind schon viele Menschen unterwegs und ich habe die Möglichkeit einige Bewohner zu befragen. Allesamt sind glücklich, dass sie die Entscheidung getroffen haben, hier hinzuziehen. Der Papa mit seiner Eigentumswohnung, der sich freut, dass seine Tochter hier ganz viel Kontakt mit anderen Kindern hat. Die ältere Dame, die nach einer langen Odyssee endlich eine barrierefreie Wohnung für sich und Ihre Tochter gefunden hat.
Was sie sich für diese neu entstandene Viertel in Darmstadt wünschen – vielleicht noch eine Apotheke, eine Post und einen kleinen Laden.Im Süden von Darmstadt, Stadtteil Bessungen, auf dem Areal der der ehemaligen „Lincoln Family Housing Area“ hat die Stadt in Kooperation mit der BVD New Living GmbH & Co. KG, eine 100-prozentige Tochter der Bauverein AG, ein modernes Quartier für ca. 5.000 Menschen erschaffen.Die Qualität dieses bespielhaften Wohnkonzeptes rundet ein Quartiermanagement ab.Das Quartiermanagement ist vernetzt mit den Institutionen und Einrichtungen, die auf Lincoln und in den umgebenden Stadtteilen tätig sind.
Kindertagesstätten, Grundschule, soziale Einrichtungen, quartiersbezogene Dienstleistungen sowie Spiel- und Erholungsflächen verleihen dem Wohngebiet sein Gesicht.
Ein Schwerpunkt des neuen Quartiers ist das Mobilitäts- und Erschließungskonzept, das auf den freiwilligen und bewussten Verzicht auf das eigene Auto setzt und Anreize sowie Unterstützung zur Entscheidung für einen Verzicht und ein alternatives Verkehrsverhalten schaffen möchte. Mieter der Bauverein AG können im Monat das kostenlose Angebot eines E-Autos in Anspruch nehmen (16 Stunden).
Auf vier Grundstücken wurden u.a. gemeinschaftliche Wohnprojekte realisiert, wie z.B. Wohnsinn, ein Zusammenschluss aus Menschen mit weniger und mit mehr Geld, Familien, Singles und Alleinerziehende, Menschen mit in- und ausländischen Wurzeln, mit und ohne Behinderung die miteinander wohnen wollen, die sich gleichberechtigt und demokratisch über ihr Zusammenleben abstimmen. Des Weiteren entstanden Studentenwohnplätze, die sich auf rund 72 Wohngemeinschaften (WGs) verteilen, in unmittelbarer Nähe zum Bessunger Marktplatz, 216.
Bereits in der Vergangenheit war das Lincoln-Viertel an das öffentliche Straßennetz gut angebunden und nun gibt es auch eine Straßenbahnhaltestelle. Auf einem neu angelegten Fahrradweg kommt man ganz zügig in die Innenstadt. Dieses neue Stadt Viertel ist ein gutes Beispiel dafür, wie man Menschen aus verschiedensten Richtungen und verschiedenen Denk-Ansätzen zusammenbringen kann und das ganz urban. Besonders gut gefallen haben mir die öffentlichen Plätze im Kern des Viertels So kann man unverfänglich Kontakt zu den anderen Mitbewohnern aufnehmen. Einsamkeit war gestern.
Auch kulturell hat die Siedlung was zu bieten. Im September 2025 fand die „Lincoln Wall Jam“ statt, bei der über 100 Künstlerinnen und Künstler aus dem In- und Ausland die Lincoln Wall mit Graffiti und Hip-Hop-Acts gestalteten.
Das Lincoln Viertel zeigt, wie wir alle , trotz verschiedener Herkunft gemeinsam leben können. Abraham Lincoln, als Namensgeber der Siedlung, wäre bestimmt auch begeistert gewesen.
Es recherchierte Ihre Anka Labitzke
